Akrobatik auf zwei und vier Rädern

Waghalsige Stunts mit quietschenden Reifen und röhrenden Motoren, gestellte Fahrzeugzusammenstöße und zwei Monster-Trucks in Aktion: Dies erlebten die rund 600 Zuschauer bei der "Hell-Drivers" Stunt-Show am Hermeskeiler Waldstadion hautnah mit.

Drivers“-Stunt-Show am Hermeskeiler Waldstadion die Feuerwand (links). Spiel mit dem Feuer: Ein Auto mit Stuntman auf der Motorhaube durchbricht bei der „Hell-Durch geschicktes Spiel mit Gas- und Kupplungspedal bewegt ein anderer Stuntman das Auto auf zwei Rädern in der Balance.

. Ein alter Mercedes dreht auf dem Parkplatz des Waldstadions eine Runde. Eigentlich nichts besonderes, doch der Stunt-Fahrer hat sein Auto in Schräglage gebracht und fährt nun auf zwei Rädern balancierend.

Die Zuschauer gucken gespannt zu, vor allem weil gerade eine mutige Frau aus ihren Reihen im Fond des Wagens mitfährt. "Hoffentlich kippen wir nicht um - das war mein erster Gedanke", berichtet Cornelia Liboschik nach der Fahrt. Sie war von einem Stunt-Fahrer zu dieser Fahrt in Schräglage eingeladen worden.

Nur durch geschicktes Spiel mit dem Gas- und dem Kupplungspedal ist es möglich, ein Fahrzeug auf zwei Rädern zu bewegen. Die Reifen haben bei dieser Fahrweise lediglich eine Auflagefläche von 2,5 Zentimetern.

Doch auch die Fans von Motorrad-Akrobatik kamen nicht zu kurz: Gewagte Weitsprünge mit einem Motocross-Motorrad über vier Autos und ein Quad hinweg gehörten ebenfalls zum Programm und ließen die Zuschauer staunen.

Höhepunkt und gleichzeitig würdevoller Abschluss der 120-minütigen Show war der Auftritt sieben riesiger Monster-Trucks.

Mit ihren sonor blubbernden und teils über 700 PS starken Achtzylinder-Motoren begannen sie mit ihrer zerstörerischen Arbeit. Mit Hilfe ihrer mannshohen Reifen zerquetschten sie mühelos die zuvor in anderen Stunts demolierten Fahrzeuge, bis sie nicht mehr als Autos zu erkennen waren. "Das war das Highlight!", sagt der neunjährige Nils Arend aus Hilscheid, der zusammen mit seinem Vater Frank die Show besucht hat.

Um die gezeigten Stunts sicher beherrschen zu können, mussten die Fahrkünstler eine dreijährige Ausbildung absolvieren, zum Beispiel in der "Ecole de Cascadeurs" in Paris, informiert Josef Weinheimer. Er ist Veranstalter der Shows und ein Altmeister in seinem Geschäft.
"Ich bin seit 45 Jahren mit dabei. Im Moment gehören zwölf Stunt-Fahrer zu unserer insgesamt etwa 30-köpfigen Mannschaft", sagt Weinheimer. Im Jahr zeigen die "Hell Drivers" auf rund 160 Veranstaltungen in ganz Europa ihr Können.